5 Empfehlungen für das Gelingen eines Enterprise Social Network und Social Collaboration Tools

20.01.2019

Unternehmen beschäftigen sich mit der Frage, wie Sie die Arbeitsplätze um moderne Tools zum Austausch untereinander ergänzen können. In mir bekannten Unternehmen, die Social Collaboration Tools für die interne Vernetzung erfolgreich einsetzen, sagen die Mitarbeiter, dass sie Kollegen mit relevantem Fachwissen und die richtigen Experten weitaus besser finden. Besonders bemerkenswert ist, dass Experten gefunden werden, indem Gespräche in sozialen Netzwerken mitverfolgen werden. Außerdem wurde die Zusammenarbeit der Mitarbeiter und den Wissensaustausch über Abteilungsgrenzen hinweg gefördert.

Letztlich soll die Mitarbeiter mit dem Einsatz dieser Tools dabei unterstützt werden, schnellere Entscheidungen zu treffen, innovativere Ideen für Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, Wissen auszutauschen, Doppelarbeit zu vermeiden und ihre Arbeit flexibler zu gestalten.

In den letzten zwei Jahrzehnten haben Unternehmen einige dieser Vorteile über Wissensmanagement-Datenbanken gesucht, allerdings mit begrenztem Erfolg. Das liegt daran, dass die Bestimmung, wer über Fachwissen verfügt, und das Verstehen des Kontextes, in dem es entstanden ist, wichtige Bestandteile des Wissensaustauschs sind. Datenbanken bieten diese Art von Informationen und Verbindungen nicht. Die Netzwerke, die über Social Collaboration Tools entstehen, dahingegen schon.

In anderen Unternehmen werden die Tools kaum genutzt. Hier stelle ich immer wieder fest, dass diese Unternehmen wiederholend dieselben Fehler machen, wenn Sie Social Collaboration Tools einführen. Deswegen beschreibe ich im Folgenden die fünf wichtigsten Empfehlungen für das Gelingen eines Social Enterprise Networks und Social Collaboration Tools.

 

Empfehlung 1: Definieren Sie den Zweck

Viele Geschäftsführer, die ich gefragt habe, warum Sie Social Collaboration Tools einsetzen wollen, antworteten mit dem Argument,

„Andere Unternehmen machen das, also versuchen wir dies auch“ oder „Man braucht das, um ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und junge Talente anzuziehen“. Wenige der Begründungen basierten auf einem soliden Business Case.

Führungskräfte nehmen an, dass durch die Bereitstellung solcher Tools die Organisation automatisch schlauer und sozialer wird. Und viele Führungskräfte setzen dabei auf die jüngeren Mitarbeiter, dass sie in der Organisation mit gutem Beispiel vorangehen und erwarten, dass sie Pionierarbeit bei der Nutzung sozialer Instrumente leisten, da sie diese im privaten Umfeld wie selbstverständlich nutzen. Nur driften privater Einsatz und geschäftliche Nutzung bei der Motivation zur Nutzung solcher Tools weit auseinander. Wenn man sich privat mit Freunden verbindet, heißt das nicht automatisch, dass man dies bei der Arbeit mit Kollegen tut.

Die meisten Mitarbeiter wissen nicht genau, warum sie interne soziale Instrumente einsetzen sollen. Dies kann dazu führen, dass Menschen vor ihnen zurückschrecken – oder, ohne es zu merken, sie auf eine Art und Weise nutzen, die die Leistung eher untergräbt, als verbessert. Aus meiner Erfahrung müssen die Mitarbeiter den Wert und den Nutzen selbst erkennen, damit der Change gelingt.

 

Empfehlung 2: Lassen Sie persönliche Interessen und informelle Kommunikation zu

Die meisten Unternehmen grenzen die Tools nur für die Kommunikation von Arbeitsinhalten ein, persönliche Kommunikation wird komplett ausgeschlossen und als Zeitverschwendung deklariert. Führungskräfte machen sich dann über Produktivitätsverlust Sorgen.

Viele Unternehmen setzen hier strikte Guidelines auf und verbieten den privaten Austausch. Sie vergessen jedoch dabei, wie Vernetzung von Menschen funktioniert. Menschen bauen Beziehungen zu anderen Menschen über gemeinsame Interessen auf, privat meistens über dieselben Hobbys. Es ist schwer, ein Gespräch mit jemandem anzufangen, den man nicht gut kennt. Es ist noch schwieriger, diese Person um Hilfe oder einen Gefallen zu bitten. Die Mitarbeiter fühlen sich für einen solchen Austausch besser gerüstet, wenn sie persönliche Einsichten über andere Mitarbeiter gewonnen haben, indem sie ihnen folgen und dabei zusehen, wie sie über interne soziale Netzwerke kommunizieren. So schaffen Menschen unerwartet fruchtbare Verbindungen innerhalb der Organisation. Gemeinsame, offene Interessengruppen haben eine enorme Wirkung auf das Gelingen eines Enterprise Social Networks.

Ermutigen Sie Menschen dazu, sich auch anderen Mitarbeitern, die sie nicht kennen, zu folgen, anstatt sich nur auf diejenigen zu konzentrieren, die sie bereits kennen und mit denen sie schon offline sprechen. Neben dem Knüpfen von Verbindungen und Motivation zur Nutzung sozialer Tools kann es in Zukunft bei auftretenden Problemen nützlich sein, sich an scheinbar jetzt irrelevante Details über Kollegen später zu erinnern und daran an anknüpfen. Und jede Information trägt zu einem vollständigen, lebendigen Bild der Organisation bei.

 

Empfehlung 3: Erkennen Sie indirektes Lernen an

Menschen verbringen viel mehr Zeit als „Beobachter“ in sozialen Netzwerken als selbst Inhalte zu produzieren – das heißt Beiträge schreiben, Informationen austauschen oder Dokumente erstellen. Menschen können im Enterprise Social Network zwei Arten von Wissen erwerben: direktes Wissen und Metawissen.

Mitarbeiter sammeln direktes Wissen, wenn sie die Kommunikation anderer zur Problemlösung beobachten. Wenn die Mitarbeiter vor Ort arbeiten, geschieht dies Flurgesprächen und in der Kaffeeküche. Über den Austausch im Enterprise Social Network erhalten die Mitarbeiter auch unerwartet nützliche Informationen. Mitarbeiter, die sich Metakenntnisse aneignen, lernen nicht, etwas zu tun, sondern sie lernen, wer das nötige Fachwissen hat oder wer jemanden kennt, der es hat. Das Lernen geschieht hier indirekt und dies wird oft nicht erkannt.

 

Empfehlung 4: Fokus behalten und Informationsüberflutung vermeiden

Die Kommunikation und das Verhalten der Mitarbeiter wird im Social Network deutlich sichtbar, was die Zusammenarbeit erleichtern kann. Aber nicht alles, was sichtbar ist, ist wichtig oder nützlich. Manchmal führen soziale Inhalte dazu, dass Menschen sich auf die falschen Informationen konzentrieren und auf diese reagieren. Oft wird angenommen, dass das, was am meisten sichtbar ist – also die, die am lautesten schreien, auch das Wichtigste ist. Dies ist ein Trugschluss. Stillere introvertierte Mitarbeiter mit enormem Fachwissen werden oft übersehen oder nicht gehört. Solche Mitarbeiter benötigen andere Rahmenbedingungen und haben andere Beweggründe, Social Collaboration Tools zu nutzen und ihre Arbeit und Ideen sichtbar zu machen.

Ein Enterprise Social Network bringt den größten Nutzen, wenn Mitarbeiter mit Ideen und Erkenntnissen von anderen Mitarbeitern aus dem gesamten Unternehmen konfrontiert werden – insbesondere von den Mitarbeitern, denen sie normalerweise nicht begegnen würden. Dies kann leicht zur Informationsüberflutung führen, denn die nicht jede Information hat direkt etwas mit der eigenen Tätigkeit oder Rolle im Unternehmen zu tun. Die Herausforderung besteht darin, die Aufmerksamkeit auf das Wichtige zu behalten. Deswegen neigen Unternehmen dazu, Enterprise Social Networks  nur innerhalb von Abteilungen einzusetzen. Dies widerspricht aber dem Gedanken des abteilungsübergreifenden vernetzten Arbeitens und dem Ausschöpfen des vollen Potenzials von Social Collaboration Tools. Hier benötigen Unternehmen konkrete Gestaltungsansätze.

 

Empfehlung 5: Vorbildfunktion ausspielen

Wenn Führungskräfte im Enterprise Social Network nicht präsent und aktiv sind, werden es auch die Mitarbeiter nicht sein. Und wenn Führungskräfte es nur für formelle Ankündigungen und Unternehmensnews verwenden, werden die Mitarbeiter die Tools als ein weiteres Instrument für das Management betrachten, um Informationen zu verbreiten, und nicht als eine Möglichkeit für sie, miteinander zu kommunizieren.

Wie bei jeder Initiative, die einen kulturellen Wandel erfordert, müssen Führungskräfte das Verhalten modellieren, das sie sich wünschen. Wenn sie eine gute Idee bemerken oder sehen, dass Mitarbeiter sich engagieren, sollten sie auch öffentlich positives Feedback über „Likes“ oder Kommentare geben. So werden auch andere Mitarbeiter motiviert, im Enterprise Social Network aktiv zu werden.

 

Fazit

Ein Enterprise Social Network und Social Collaboration Tools in einem Unternehmen einzuführen, mag auf den ersten Blick einfach aussehen. Man nimmt an, dass einfach nur die richtige Technologie und Tools ausgewählt werden müssen. Weiterhin wird angenommen, dass die Mitarbeiter Erfahrung im Umgang mit Social Media in ihrem persönlichen Leben haben und sie daher solche Tools auch in einem Unternehmensumfeld adaptieren können. Beide Annahmen sind ein Trugschluss.

Die Realität ist viel komplizierter: Um die Vorteile von solchen Tools zu erreichen, müssen die üblichen Fallen zu vermeiden und Strategien entwickeln, die in diesem Artikel beschrieben worden sind. Dann erst können sich die Mitarbeiter stärker im Unternehmen engagieren, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen besser kommunizieren und teilen sowie effektiver zusammenarbeiten.

 

Die Integration von generativer Künstlicher Intelligenz in Unternehmen stellt eine der wichtigsten technologischen Herausforderungen unserer Zeit dar. Generative KI-Tools wie ChatGPT oder Microsoft Co-Pilot sind gekommen, um zu bleiben. Viele Unternehmen setzen KI-Tools und -Technologien in ihren Geschäfts- oder Arbeitsprozessen ein oder planen deren Einsatz. Die aktuelle Deloitte Studie „State of GenAI in the Enterprise“ (Q1/2024) besagt, dass 31 % der befragten Führungskräfte eine grundlegende Veränderung in weniger als einem Jahr durch den Einsatz von generativer KI erwarten, ungefähr 48 % erwarten dies in ein bis drei Jahren

 

Identifikation geeigneter Anwendungsfälle

Die Identifikation geeigneter Anwendungsfälle ist das A und O für den erfolgreichen Einsatz von generativer KI in Unternehmen. Ein grundlegendes Verständnis dafür, was KI-Modelle leisten können und wie sie in bestehende Systeme integriert werden kann, ist entscheidend. Unternehmen müssen ihre spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen analysieren, um Bereiche zu identifizieren, in denen KI einen Mehrwert bieten kann. Dies erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis der Geschäftsprozesse und der Branche.

Der Prozess der Identifikation geeigneter Anwendungsfälle umfasst die Bewertung der Datenverfügbarkeit, Datensicherheit, die Klärung der zu lösende Probleme und das Verständnis der möglichen Auswirkungen beim Einsatz von solchen Tools.

 

Phase des Proof of Concept

Viele Unternehmen befinden sich derzeit in der Phase des ‚Proof of Concept‘. In dieser Phase geht es darum, die Machbarkeit und den Wert von KI-Projekten in einem kontrollierten Umfeld zu testen. In dieser Phase werden oft kleinere, risikoärmere Projekte durchgeführt, um das Potenzial der Technologie zu demonstrieren und ein Verständnis für die erforderlichen Ressourcen und Kompetenzen zu entwickeln.

Unternehmen sollten KI-Verantwortliche in der Organisation benennen, um eine zentrale Anlaufstelle für alle KI-bezogenen Aktivitäten und Fragen zu bieten.

 

Erwarteter Nutzen: Arbeitsproduktivität, höhere Erträge, bessere Planung/Vorhersage

Unternehmen erwarten von der Integration von KI vor allem eine Steigerung der Arbeitsproduktivität, höhere Erträge und eine verbesserte Planungs- und Vorhersagefähigkeit. Generative KI-Tools als digitale Assistenten ermöglichen die Automatisierung von routinemäßigen und zeitintensiven Aufgaben. Somit können Mitarbeiter sich auf komplexere und wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren.

Zudem ermöglichen KI-Tools, große Datenmengen schnell zu analysieren und zu interpretieren. Generative KI kann Muster und Trends erkennen, die für menschliche Analysten schwierig zu identifizieren wären. So können Unternehmen wertvolle Einblicke gewinnen, die zu einer verbesserten strategischen Planung, Risikobewertung und letztendlich zu einer fundierteren Entscheidungsfindung führen.

Allerdings ist es wichtig, bei der Implementierung von generativer KI auch die Governance, die Einhaltung von Vorschriften und ethische Überlegungen zu berücksichtigen. Während diese Tools das Potential haben, Effizienz und Produktivität zu steigern, müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Verwendung von KI mit den geltenden Datenschutzbestimmungen übereinstimmt und dass die Ergebnisse vertrauenswürdig und frei von Voreingenommenheit sind.

Es sollten klare Richtlinie und Best Practices zum Umgang mit Daten unter Berücksichtigung der DSGVO bei der Nutzung generativer KI-Tools aufstellen:

  • Wie sind persönliche und Unternehmensdaten geschützt?
  • Wie sind persönliche Daten geschützt?
  • Was passiert mit den eingegebenen Daten im KI-Tool?
  • Wer kann darauf zugreifen? Wo steht der Server?

 

Unternehmen stehen in der Verantwortung, eine ethische Debatte anzuregen, welche Auswirkungen KI auf die Mitarbeitenden und Gesellschaft haben kann. KI-Tools sollten die Arbeitsbedingungen verbessern und nicht zu einer ungerechtfertigten Überwachung oder zu einem Ersatz von Arbeitskräften ohne angemessene Umschulungs- oder Weiterbildungsangebote führen. KI-gestützte Entscheidungsprozesse im Personalwesen, wie bei der Einstellung oder Beförderung, sollten frei von Voreingenommenheit sein und Chancengleichheit fördern.

Der Einsatz von KI sollte in einer Weise erfolgen, die nachhaltig ist und langfristige Vorteile für das Unternehmen, seine Mitarbeiter und die Gesellschaft insgesamt bietet.

Generell gilt:
Generative KI-Tools sind als digitale Assistenten zu betrachten und zu bewerten. Sie fördern Kreativität, Problemlösung und erhöhen unsere Produktivität, in dem wir Aufgaben automatisieren und so Zeit sparen. KI-Tools sollen menschliche Entscheidungen ergänzen, aber nicht ersetzen. Die endgültige Entscheidungsmacht, Kontrolle und Verantwortung liegen beim Menschen.

 

Bewertung der aktuellen KI-Kenntnisse und -Fähigkeiten der Mitarbeiter

Ein wesentliches Hindernis für den Einsatz von KI in Unternehmen ist der Mangel an Fachkenntnissen. Um tatsächlich innovativ zu sein und wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen Unternehmen mehr als nur KI-Technologie. Sie müssen sich auch darum kümmern, gezielt digitale Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln. Dafür benötigen Unternehmen zuerst einen Einblick in die KI-Fähigkeiten ihrer Teams. Sobald sie deren Stärken und Schwächen kennen, können sie ein Weiterbildungsprogramm entwickeln, das die Lücken schließt und den Mitarbeitern die Fähigkeiten vermittelt, die sie benötigen, um KI-Tools effektiv einzusetzen. KI-Experten auf dem Markt zu finden, ist ein Glücksspiel. Unternehmen, die KI-Talente aus ihrem vorhandenen Personalbestand entwickeln, bauen genau die KI-Fähigkeiten auf, die sie benötigen.

Mitarbeitende sollten befähigt werden, mit KI-Tools umzugehen und handlungssicher zu werden. Sie sollten die Herausforderungen im Umgang kennen wie Halluzination der KI, mögliche Bias-Effekte Datenschutz, Datensicherheit und Urheberrecht kennen und wissen, wie man mit diesen Herausforderungen umgeht.

 

Hier einige Do’s and Don’ts im Umgang mit generativen KI-Tools

  • Vermeiden Sie die Weitergabe von persönlichen, vertraulichen oder sensiblen Informationen.
  • Laden Sie keine Unternehmensdokumente mit kritischen und vertraulichen Informationen in das KI-Tool hoch. Nutzen Sie bei der Verwendung von KI-Tools keine Unternehmensdaten.
  • Geben Sie Quellen an bei Informationen für Forschung oder Veröffentlichungen
  • Halten Sie die Erwartungen: Verstehen Sie die Grenzen und Risiken von KI
  • Überprüfen Sie die Ergebnisse (Outputs), die von generativen KI-Tools ausgegeben werden: verwenden Sie nicht einfach die Antworten für Ihre Arbeit, ohne die Fakten zu überprüfen.
  • Etablieren Sie klare Richtlinien für die Verwendung von KI, die den ethischen Grundsätzen Ihres Unternehmens entsprechen.

 

Skillset for GenAI readyness

 Ein Skillset für GenAI Readiness bezieht sich auf die Fähigkeiten und Kenntnisse, die Einzelpersonen oder Organisationen benötigen, um generative KI-Technologien effektiv zu nutzen, die Potenziale generativer KI voll auszuschöpfen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu gehören sowohl technische als auch nicht-technische Kompetenzen:

Zentral ist das Erlernen, wie man qualitativ hochwertige Eingaben (Prompts) erstellt, um mit der KI zielführend zu kommunizieren. Investieren Sie in das Erlernen von Prompt-Techniken und Frameworks. Oft wird dies unterschätzt und man erhält Ergebnisse mit den KI-Tools, die nur begrenzt verwendet werden können. Mit bestimmten Prompt-Techniken lassen sich die Potentiale der KI voll ausschöpfen. Prompt-Engineering – also die Fähigkeit, effektive Prompts zu gestalten – ist eine spezielle technische Kompetenz, die für die Interaktion mit KI-Systemen von hoher Bedeutung ist.

Ergänzend dazu ist eine gewisse Datenkompetenz unabdingbar. Sie umfasst die Fähigkeiten im Umgang mit Daten, einschließlich deren Analyse, Bereinigung und Verarbeitung, sowie ein Verständnis für Datenstrukturen und -management.

Darüber hinaus gehört die Problemlösungskompetenz dazu, also die Fähigkeit, Probleme zu identifizieren, die mit generativer KI gelöst werden können, und kreative Lösungen zu entwickeln. Kritisches Denken und analytische Fähigkeiten sind unerlässlich, um KI-Ergebnisse zu beurteilen und ihre Qualität und Verlässlichkeit zu gewährleisten. Kreativität und Innovationsfähigkeit eröffnen die Möglichkeit, KI-Werkzeuge für neue, innovative Anwendungen zu nutzen.

Change-Management-Fähigkeiten sind ebenfalls Teil des geforderten Skillsets, um organisatorische Veränderungen, die durch KI hervorgerufen werden, zu steuern und Teams durch Transformationsprozesse zu führen. Persönliche Resilienz spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit den dynamischen Veränderungen in der digitalen Arbeitswelt, um Stress und Burnout vorzubeugen.

 

Nachhaltige Einführung von generativer KI Schritt-für-Schritt in Unternehmen

 

Eine nachhaltige Integration generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen erfordert eine gut durchdachte Strategie, die Technologie, Menschen und Prozesse einbezieht. Hier ist eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung:

 

Schritt 1: Bewertung der Ist-Situation

Analysieren Sie die aktuellen Arbeitsabläufe, um Bereiche zu identifizieren, die von KI profitieren könnten. Führen Sie eine Kompetenzanalyse Ihrer Mitarbeiter durch, um das vorhandene Wissen über KI zu ermitteln.

 

Schritt 2: Strategische Planung

Definieren Sie klare Ziele für die Integration von KI in Ihr Unternehmen. Entwickeln Sie eine KI-Strategie, die mit Ihren Geschäftszielen und Werten übereinstimmt. Erstellen Sie einen realistischen Zeitplan für die Implementierung.

 

Schritt 3: Auswahl der Werkzeuge

Wählen Sie passende KI-Tools und Plattformen aus, die sich in Ihre bestehenden Systeme integrieren lassen, oder kreieren Sie mit bestehenden KI-Modelle Ihre eigenen Tools wie ein spezielles Unternehmens-GPT.

 

Schritt 4: Risikobewertung und Compliance

Bewerten Sie die Risiken im Zusammenhang mit Datenschutz, Sicherheit und ethischen Fragen. Stellen Sie sicher, dass die Nutzung von KI-Tools mit geltenden Datenschutzgesetzen konform geht.

 

Schritt 5: Pilotprojekt

Starten Sie mit einem Pilotprojekt in einem überschaubaren Rahmen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Messen Sie die Leistung und den Einfluss der KI anhand vorher festgelegter KPIs.

 

Schritt 6: Mitarbeiterentwicklung

Schulen Sie Ihre Mitarbeiter im Umgang mit den neuen KI-Tools. Fördern Sie das Verständnis für die Potenziale und Grenzen der KI. Unterstützen Sie den Aufbau von KI-Kompetenzen durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen.

 

Schritt 7: Change Management

Kommunizieren Sie offen und transparent die Veränderungen und den erwarteten Nutzen. Binden Sie Mitarbeiter frühzeitig in den Prozess ein und sammeln Sie regelmäßig Feedback.

 

Schritt 8: Skalierung

Nach erfolgreicher Pilotphase, skalieren Sie die Nutzung der KI auf weitere Geschäftsbereiche. Passen Sie Prozesse an und integrieren Sie KI tiefgreifender in die Arbeitsabläufe. Implementieren Sie ein kontinuierliches Monitoring. Investieren Sie in die fortlaufende Verbesserung der KI-Tools und -Fähigkeiten.

 

Fazit

Für Unternehmen, die in einem zunehmend digitalisierten Markt wettbewerbsfähig bleiben möchten, Investitionen in KI-Technologien und das Integrieren von KI-Tools in die Geschäfts- und Arbeitsprozesse unerlässlich sind. Noch wichtiger ist jedoch die Investition in die digitalen Fähigkeiten und das Verständnis ihrer Mitarbeiter bezüglich dieser innovativen Werkzeuge.

Der Schlüssel zur erfolgreichen Integration von KI liegt nicht allein in der Technologie selbst, sondern auch in der Fähigkeit der Unternehmen, diese Technologien effektiv an ihre spezifischen Bedürfnisse und Prozesse anzupassen. Dabei ist es von großer Bedeutung, passende Anwendungsfälle zu identifizieren, Veränderungsprozesse sorgfältig zu managen und ethische Aspekte im Umgang mit KI zu berücksichtigen.

Generative KI wird unsere Arbeitswelt prägen und neue Wege für Innovation, Effizienzsteigerung und kreative Problemlösung eröffnen. Für Unternehmen bedeutet dies, sich stetig anzupassen und ihre Mitarbeiter kontinuierlich weiterzubilden, um sowohl die Potentiale, die generative KI bietet, vollständig nutzen zu können als auch die Herausforderungen im Umgang zu verstehen.

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