Checkliste: 11 Tipps, wie Sie effizient auf Distanz führen und zusammenarbeiten und dabei das Engagement sowie die Produktivität hoch halten

19.03.2020

Diese „Checkliste“ geht es weniger um Homeoffice Set-up des remote Arbeitsplatzes, sondern um Prozesse, Führung und Produktivität. Das Thema „Führung und Zusammenarbeit“ ist sehr umfassend, die Liste ist auch nicht vollständig. Das sollte auch nicht das Ziel sein. Ich habe mich bewusst auf die wesentlichen Dinge für „plötzlich remote“ konzentriert und möchte auch Tipps geben, die kritisch sind, aber wenigen Führungskräfte bewusst sind.

 

Thema: Motivation, Engagement, Produktivität und Kommunikation aufrechterhalten

 

1) Erwartungen klären

Schicken Sie nicht einfach die Mitarbeiter ins Homeoffice. Klären Sie mit dem Team gemeinsam Erwartungen, wie die nächste Zeit organisiert wird und halten Sie wichtige Punkte fest, z.B. wie und

  • welche Tools genutzt werden
  • welche Meetings fest stattfinden
  • was man bei plötzlich auftretenden Problemen tun kann
  • wie der Informationsaustausch stattfindet
  • generelle Kommunikationswege und sich gegenseitig im Team informiert halten
  • wie Arbeitsergebnisse dokumentiert und geteilt werden

Schaffen Sie gemeinsam mit Ihrem Team Guidelines in Form eines Team Agreements, wie Ihr remote Team am besten zusammenarbeitet. Dort wird unter anderem vereinbart, welche Rollen und Verantwortlichkeiten es gibt, welche Informationen wie und wo geteilt und welche Tools und Kommunikationswege wofür eingesetzt werden. Wenn ein solches Team Agreement vom gesamten Team verabschiedet wird, besteht ein hohes Commitment und grundlegende Fragen sind im Vorfeld geklärt.

 

2) Team Performance und Aufgaben delegieren

„Tracken“ und kontrollieren Sie keine Stunden. Definieren Sie Performance nicht über Anwesenheit, sondern über Ergebnisse. Gerade wenn Kinder betreut werden müssen, ist eine durchgängige Anwesenheit von 9 bis 17 Uhr nicht möglich. Geben Sie Mitarbeitern die Freiheit, ihre Zeit und Arbeit neben festen Terminen wie Jour fixes selbst einzuteilen. Und sehen Sie dies als Chance, dass jeder zu seinen individuellen produktiven Zeiten arbeiten und bei weniger Ablenkung in kürzerer Zeit mehr und bessere Ergebnisse liefern kann. Delegieren Sie nicht daher nur nicht einzelne Aufgaben, sondern Verantwortlichkeiten und Erwartungen an Ergebnisse. Haben Sie Vertrauen, dass die Aufgaben termingerecht und qualitativ hochwertig erledigt werden.

 

3) Arbeitsinhalte und asynchrone und synchrone Kommunikation im Team koordinieren

Teilen Sie die Arbeit, den Workload, in klare überschaubare Aufgaben auf und definieren Sie für jede Aufgabe das gewünschte Ergebnis, die Verantwortlichkeiten und Zeitplan, damit Sie effektiv delegieren können und jeder im Team selbstorganisiert arbeiten kann. Stellen Sie alle Ressourcen bereit, damit die Aufgaben erledigt werden können. Sind zu häufige Nachfragen untereinander im Team notwendig, verlangsamt dies das komplette Team. Außerdem verursacht jede Nachrichten Störungen. Auch trauen sich zum Beginn der virtuellen Teamarbeit nicht alle Mitarbeiter digitale Kommunikationskanäle bei Fragen zu nutzen oder wissen nicht, wie Sie sich verhalten können. Sie sitzen das Problem aus oder warten auf das nächste Team-Meeting/Jour fixe, um das Problem zu lösen.

Machen Sie für alle transparent, wer gerade an was arbeitet, um Abhängigkeiten untereinander zu veranschaulichen.

Klären Sie Rollen und Verantwortlichkeiten.

Haben Sie einen guten Mix von asynchroner und synchroner Kommunikation: asynchrone Zeit ist wichtig für konzentriertes, störungsfreies Abarbeiten von Aufgaben. Synchrone Zeiten sind wichtig, um gemeinsam Ideen zu generieren und Probleme zu lösen. Wechseln sich diese beiden Kommunikationsformen jedoch zu häufig ab, macht dies das Team unproduktiv.

 

4) Feedback und Wertschätzung nicht vergessen

Geben Sie Feedback nicht nur nach Erledigung der Aufgabe, sondern auch während des Arbeitsprozesses. So bleiben Sie auf dem Laufenden, können Zwischenergebnisse besprechen, Probleme klären. Werden Sie selbst immer aktiv und fragen Sie nach, ob es Unklarheiten bei der Erledigung von Aufgaben gibt. Auf Distanz trauen sich viele Mitarbeiter nicht, bei auftretenden Problemen Sie als Führungskraft zu kontaktieren. Es besteht auch keine gemeinsame Arbeitsumgebung, um jemanden nach Lösungen ad hoc fragen zu können. Außerdem motiviert ein wertschätzendes Feedback zwischendurch die Mitarbeiter enorm.

 

5) Besonderheiten in der schriftlichen Kommunikation beachten

Zusammenarbeit im virtuellen Team besteht zu einem großen Teil aus asynchroner Kommunikation. Die schriftliche Kommunikation stellt somit die Basis für den Austausch untereinander dar. In Textnachrichten ist es dabei weitaus schwieriger, Emotionen und eine klare Intention auszudrücken.

Oft kommt es vor, dass die Erwartungen falsch oder negativ interpretiert werden und eine Antwort oder erforderliche Aktionen ausbleiben. Des Weiteren kommt in virtuellen Teams regelmäßig das „Free Rider“ Problem vor – „ein anderer macht es, keiner fühlt sich angesprochen“.

Verfassen Sie Nachrichten wie E-Mails immer mit einer klaren Zielsetzung und sprechen Sie Adressaten direkt an, ohne in den Befehlston zu verfallen.

 

6) Virtuelle Team Meetings so effizient durch, dass Commitment erzielt wird und Aufgaben erledigt werden

Vielleicht kennen Sie das folgende Szenario? Sie verwenden die richtige Technologie und Tools, um online Meetings mit dem Team durchzuführen. Die Tools sind intuitiv, die Technik ist schnell verfügbar und meistens auch nicht das Hauptproblem. Jeder ist auch im Team Meetings konzentriert dabei. Aber nach dem Meeting erfolgen nicht die besprochenen Aktionen, und Aufgaben werden nicht erledigt. Es fehlt das Engagement. Lernen Sie, virtuelle Meetings so effizient und auf eine Art und Weise so durchzuführen, aktiv zu gestalten und nachzubereiten, sodass Commitment im kompletten Team erreicht wird.

 

Checkliste für das Set-up von virtuellen Meetings

  • Der Zweck wird definiert und kommuniziert.
  • Erwartete Ergebnisse werden definiert.
  • Der/die Moderator(en) sind identifiziert.
  • Die detaillierte Agenda ist verteilt.
  • Die Person für das Protokoll ist bestimmt.
  • Alle zu treffenden Entscheidungen werden klar kommuniziert.
  • Die Materialien werden den Teilnehmern mindestens 24 Stunden vor den Sitzungen zugesandt.
  • Die Technik ist vorab getestet und es gibt einen Backup-Kanal.
  • Alle Teilnehmer haben Zugang zu der Sitzungstechnik und wissen mit der Technik umzugehen.
  • Technischer Support für die Mitarbeiter Ihres Teams ist vorhanden.
  • Nach dem Meeting erfolgt eine gezielte Nachbereitung, um Commitment nachzuhalten.

 

7) Wichtige Hinweis mit dem Umgang von Teammeetings

Der folgende Punkt sehe ich häufig in virtuellen Teams, und ich frage mich warum, dies so oft falsch gemacht. Wenn Sie Jour fixes bzw. Team Meetings verlegen oder absagen müssen, geben Sie eine klare Begründung an. Ich habe schon oft erlebt, dass Meetings unbegründet abgesagt werden und die Mitarbeiter dann eher negative Mutmaßungen über Ereignisse anstellen und sich vom Rest vom Team abgehängt fühlen. Schicken Sie als Führungskraft, Teamleader oder Projektleiter nicht einfach einen neuen Termin. Da jeder im Team selbstorganisierter und nach seinem eigenen Zeitplan arbeitet, fragen Sie vorher nach, ob der neue Termin passt.

 

8) Einsamkeit vorbeugen und Beziehungen im Team aufbauen

Viele Mitarbeiter fühlen sich im Homeoffice einsam oder komplett abgeschnitten vom Team. Suchen Sie Möglichkeiten zur informellen persönlichen Kommunikation im gesamten Team, z.B. feste Zeiten für einen virtuellen Kaffee. Setzen Sie „Managing by walking around“ im virtuellen Raum um und „checken“ Sie regelmäßig mit Ihrem Team und jedem einzelnen Mitarbeiter, um mit allen Mitarbeitern verbunden zu bleiben. Mitarbeiter fühlen sich dadurch auch wertgeschätzt.

 

9) Nach Burn-out Ausschau halten

Die Angst, dass die Arbeit im Homeoffice nicht erledigt wird, ist unbegründet. Remote Mitarbeiter tendieren eher dazu, sich zu überarbeiten und weniger Pausen einzulegen. Wenn Mitarbeiter remote Arbeit nicht gewohnt sind, verschwinden oft die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben. Viele Mitarbeiter können nicht abschalten.

 

 

Thema: Tools

 

10) Tools

Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter mit den Tools umgehen können – auch wenn diese intuitiv in der Nutzung sein sollten

Haben Sie einen Ansprechpartner bei Problemen zur Verfügung, der bei technischen Problemen sofort erreichbar ist.

Führen Sie nicht einfach Tools ein, sondern vermitteln Sie Ihren Mitarbeitern den Nutzen und die Vorteile für jeden auf Basis der verschiedenen Szenarien in der Zusammenarbeit

Stellen Sie klare Richtlinien auf, welche Tools für welche Einsatzszenarien wie verwendet werden. Die wichtigsten Szenarien in der Zusammenarbeit sind:

  • Gemeinsames Arbeiten an Dokumenten
  • Transparenz über Aufgaben schaffen
  • Virtuelle Meetings
  • Informationen und Wissen in Prozessen bereitstellen
  • Wissensaustausch bei Problemlösungen
  • Sich im Team abstimmen und miteinander kommunizieren
  • nach Experten suchen
  • informelle Kommunikation gewährleisten
  • firmeninterne Neuigkeiten teilen, alle auf dem Stand halten

 

Es gibt so viele Tools auf dem Markt. Viel hilft nicht viel. Starten Sie mit wenigen und nur den notwendigen Tools und Funktionen, um Ihre Mitarbeiter nicht zu überfordern. Diese wichtigsten Funktionen und Tools zum Start sind (ohne Anbieter zu nennen):

  • Dokumentenmanagement: vermeiden Sie E-Mail-Ping-Pong von Dokumenten, bearbeiten Sie Dokumente im an einem zentralen Platz
  • Taskmanagement: Überblick und Transparenz über zu erledigende Aufgaben im Team
  • Chat: synchrone Problemlösung und Austausch
  • Besprechungen per Video
  • Teambesprechungen und private Besprechungen
  • Team-Kalender
  • Team-Notizbuch z.B. für Meetingprotokolle
  • E-Mail
  • Virtuelles Office, um in Kontakt zu bleiben

 

 

Thema: Eigene Produktivität

 

11) Tipps für die eigene Produktivität und Selbstorganisation

 

Sie können die folgenden Punkte berücksichtigen, um die eigene Produktivität zu erhöhen:

  • Schreiben Sie sich die drei wichtigsten Ziele morgens auf, die Sie am Tag erledigen möchten, auf und beginnen Sie mit der wichtigsten Aufgabe
  • Legen Sie klare Fokuszeiten für die Erledigung von Aufgaben, um Aufgaben konzentriert zu erledigen
  • Machen Sie nach jeder Fokuszeit eine kurze Pause
  • Machen Sie auch eine längere Pause
  • Trennen Sie strikt Aufgaben mit asynchroner und synchroner Kommunikation und besprechen Sie dies mit Ihrem Team
  • Verwenden Sie Produktivitäts-Tools Tools zur Minimierung von Ablenkung und zur Stärkung der Konzentration
  • Nutzen Sie neben dem Taskmanagement eine eigene To Do Liste, um Ihren persönlichen Arbeitsvorrat im Blick zu haben

 

 

Fazit

Die virtuelle Arbeitsumgebung ist anders als die Büroumgebung. Auch gibt es viele Besonderheiten, die Sie für eine effiziente Kommunikation im Team und Nutzung von Tools beachten sollten. Heutige war es mir wichtig, Sie auf das Wesentliche aufmerksam zu machen und dies in Ihrem Team zu überdenken. Und ich hoffe, dieser Artikel hilft Ihnen weiter.

Falls Sie Fragen, Herausforderungen oder Probleme in der Führung oder Zusammenarbeit im virtuellen Team haben, sprechen Sie mich an. Ich bin da, um Ihnen zu helfen.

Die Integration von generativer Künstlicher Intelligenz in Unternehmen stellt eine der wichtigsten technologischen Herausforderungen unserer Zeit dar. Generative KI-Tools wie ChatGPT oder Microsoft Co-Pilot sind gekommen, um zu bleiben. Viele Unternehmen setzen KI-Tools und -Technologien in ihren Geschäfts- oder Arbeitsprozessen ein oder planen deren Einsatz. Die aktuelle Deloitte Studie „State of GenAI in the Enterprise“ (Q1/2024) besagt, dass 31 % der befragten Führungskräfte eine grundlegende Veränderung in weniger als einem Jahr durch den Einsatz von generativer KI erwarten, ungefähr 48 % erwarten dies in ein bis drei Jahren

 

Identifikation geeigneter Anwendungsfälle

Die Identifikation geeigneter Anwendungsfälle ist das A und O für den erfolgreichen Einsatz von generativer KI in Unternehmen. Ein grundlegendes Verständnis dafür, was KI-Modelle leisten können und wie sie in bestehende Systeme integriert werden kann, ist entscheidend. Unternehmen müssen ihre spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen analysieren, um Bereiche zu identifizieren, in denen KI einen Mehrwert bieten kann. Dies erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis der Geschäftsprozesse und der Branche.

Der Prozess der Identifikation geeigneter Anwendungsfälle umfasst die Bewertung der Datenverfügbarkeit, Datensicherheit, die Klärung der zu lösende Probleme und das Verständnis der möglichen Auswirkungen beim Einsatz von solchen Tools.

 

Phase des Proof of Concept

Viele Unternehmen befinden sich derzeit in der Phase des ‚Proof of Concept‘. In dieser Phase geht es darum, die Machbarkeit und den Wert von KI-Projekten in einem kontrollierten Umfeld zu testen. In dieser Phase werden oft kleinere, risikoärmere Projekte durchgeführt, um das Potenzial der Technologie zu demonstrieren und ein Verständnis für die erforderlichen Ressourcen und Kompetenzen zu entwickeln.

Unternehmen sollten KI-Verantwortliche in der Organisation benennen, um eine zentrale Anlaufstelle für alle KI-bezogenen Aktivitäten und Fragen zu bieten.

 

Erwarteter Nutzen: Arbeitsproduktivität, höhere Erträge, bessere Planung/Vorhersage

Unternehmen erwarten von der Integration von KI vor allem eine Steigerung der Arbeitsproduktivität, höhere Erträge und eine verbesserte Planungs- und Vorhersagefähigkeit. Generative KI-Tools als digitale Assistenten ermöglichen die Automatisierung von routinemäßigen und zeitintensiven Aufgaben. Somit können Mitarbeiter sich auf komplexere und wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren.

Zudem ermöglichen KI-Tools, große Datenmengen schnell zu analysieren und zu interpretieren. Generative KI kann Muster und Trends erkennen, die für menschliche Analysten schwierig zu identifizieren wären. So können Unternehmen wertvolle Einblicke gewinnen, die zu einer verbesserten strategischen Planung, Risikobewertung und letztendlich zu einer fundierteren Entscheidungsfindung führen.

Allerdings ist es wichtig, bei der Implementierung von generativer KI auch die Governance, die Einhaltung von Vorschriften und ethische Überlegungen zu berücksichtigen. Während diese Tools das Potential haben, Effizienz und Produktivität zu steigern, müssen Unternehmen sicherstellen, dass die Verwendung von KI mit den geltenden Datenschutzbestimmungen übereinstimmt und dass die Ergebnisse vertrauenswürdig und frei von Voreingenommenheit sind.

Es sollten klare Richtlinie und Best Practices zum Umgang mit Daten unter Berücksichtigung der DSGVO bei der Nutzung generativer KI-Tools aufstellen:

  • Wie sind persönliche und Unternehmensdaten geschützt?
  • Wie sind persönliche Daten geschützt?
  • Was passiert mit den eingegebenen Daten im KI-Tool?
  • Wer kann darauf zugreifen? Wo steht der Server?

 

Unternehmen stehen in der Verantwortung, eine ethische Debatte anzuregen, welche Auswirkungen KI auf die Mitarbeitenden und Gesellschaft haben kann. KI-Tools sollten die Arbeitsbedingungen verbessern und nicht zu einer ungerechtfertigten Überwachung oder zu einem Ersatz von Arbeitskräften ohne angemessene Umschulungs- oder Weiterbildungsangebote führen. KI-gestützte Entscheidungsprozesse im Personalwesen, wie bei der Einstellung oder Beförderung, sollten frei von Voreingenommenheit sein und Chancengleichheit fördern.

Der Einsatz von KI sollte in einer Weise erfolgen, die nachhaltig ist und langfristige Vorteile für das Unternehmen, seine Mitarbeiter und die Gesellschaft insgesamt bietet.

Generell gilt:
Generative KI-Tools sind als digitale Assistenten zu betrachten und zu bewerten. Sie fördern Kreativität, Problemlösung und erhöhen unsere Produktivität, in dem wir Aufgaben automatisieren und so Zeit sparen. KI-Tools sollen menschliche Entscheidungen ergänzen, aber nicht ersetzen. Die endgültige Entscheidungsmacht, Kontrolle und Verantwortung liegen beim Menschen.

 

Bewertung der aktuellen KI-Kenntnisse und -Fähigkeiten der Mitarbeiter

Ein wesentliches Hindernis für den Einsatz von KI in Unternehmen ist der Mangel an Fachkenntnissen. Um tatsächlich innovativ zu sein und wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen Unternehmen mehr als nur KI-Technologie. Sie müssen sich auch darum kümmern, gezielt digitale Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln. Dafür benötigen Unternehmen zuerst einen Einblick in die KI-Fähigkeiten ihrer Teams. Sobald sie deren Stärken und Schwächen kennen, können sie ein Weiterbildungsprogramm entwickeln, das die Lücken schließt und den Mitarbeitern die Fähigkeiten vermittelt, die sie benötigen, um KI-Tools effektiv einzusetzen. KI-Experten auf dem Markt zu finden, ist ein Glücksspiel. Unternehmen, die KI-Talente aus ihrem vorhandenen Personalbestand entwickeln, bauen genau die KI-Fähigkeiten auf, die sie benötigen.

Mitarbeitende sollten befähigt werden, mit KI-Tools umzugehen und handlungssicher zu werden. Sie sollten die Herausforderungen im Umgang kennen wie Halluzination der KI, mögliche Bias-Effekte Datenschutz, Datensicherheit und Urheberrecht kennen und wissen, wie man mit diesen Herausforderungen umgeht.

 

Hier einige Do’s and Don’ts im Umgang mit generativen KI-Tools

  • Vermeiden Sie die Weitergabe von persönlichen, vertraulichen oder sensiblen Informationen.
  • Laden Sie keine Unternehmensdokumente mit kritischen und vertraulichen Informationen in das KI-Tool hoch. Nutzen Sie bei der Verwendung von KI-Tools keine Unternehmensdaten.
  • Geben Sie Quellen an bei Informationen für Forschung oder Veröffentlichungen
  • Halten Sie die Erwartungen: Verstehen Sie die Grenzen und Risiken von KI
  • Überprüfen Sie die Ergebnisse (Outputs), die von generativen KI-Tools ausgegeben werden: verwenden Sie nicht einfach die Antworten für Ihre Arbeit, ohne die Fakten zu überprüfen.
  • Etablieren Sie klare Richtlinien für die Verwendung von KI, die den ethischen Grundsätzen Ihres Unternehmens entsprechen.

 

Skillset for GenAI readyness

 Ein Skillset für GenAI Readiness bezieht sich auf die Fähigkeiten und Kenntnisse, die Einzelpersonen oder Organisationen benötigen, um generative KI-Technologien effektiv zu nutzen, die Potenziale generativer KI voll auszuschöpfen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu gehören sowohl technische als auch nicht-technische Kompetenzen:

Zentral ist das Erlernen, wie man qualitativ hochwertige Eingaben (Prompts) erstellt, um mit der KI zielführend zu kommunizieren. Investieren Sie in das Erlernen von Prompt-Techniken und Frameworks. Oft wird dies unterschätzt und man erhält Ergebnisse mit den KI-Tools, die nur begrenzt verwendet werden können. Mit bestimmten Prompt-Techniken lassen sich die Potentiale der KI voll ausschöpfen. Prompt-Engineering – also die Fähigkeit, effektive Prompts zu gestalten – ist eine spezielle technische Kompetenz, die für die Interaktion mit KI-Systemen von hoher Bedeutung ist.

Ergänzend dazu ist eine gewisse Datenkompetenz unabdingbar. Sie umfasst die Fähigkeiten im Umgang mit Daten, einschließlich deren Analyse, Bereinigung und Verarbeitung, sowie ein Verständnis für Datenstrukturen und -management.

Darüber hinaus gehört die Problemlösungskompetenz dazu, also die Fähigkeit, Probleme zu identifizieren, die mit generativer KI gelöst werden können, und kreative Lösungen zu entwickeln. Kritisches Denken und analytische Fähigkeiten sind unerlässlich, um KI-Ergebnisse zu beurteilen und ihre Qualität und Verlässlichkeit zu gewährleisten. Kreativität und Innovationsfähigkeit eröffnen die Möglichkeit, KI-Werkzeuge für neue, innovative Anwendungen zu nutzen.

Change-Management-Fähigkeiten sind ebenfalls Teil des geforderten Skillsets, um organisatorische Veränderungen, die durch KI hervorgerufen werden, zu steuern und Teams durch Transformationsprozesse zu führen. Persönliche Resilienz spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit den dynamischen Veränderungen in der digitalen Arbeitswelt, um Stress und Burnout vorzubeugen.

 

Nachhaltige Einführung von generativer KI Schritt-für-Schritt in Unternehmen

 

Eine nachhaltige Integration generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen erfordert eine gut durchdachte Strategie, die Technologie, Menschen und Prozesse einbezieht. Hier ist eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung:

 

Schritt 1: Bewertung der Ist-Situation

Analysieren Sie die aktuellen Arbeitsabläufe, um Bereiche zu identifizieren, die von KI profitieren könnten. Führen Sie eine Kompetenzanalyse Ihrer Mitarbeiter durch, um das vorhandene Wissen über KI zu ermitteln.

 

Schritt 2: Strategische Planung

Definieren Sie klare Ziele für die Integration von KI in Ihr Unternehmen. Entwickeln Sie eine KI-Strategie, die mit Ihren Geschäftszielen und Werten übereinstimmt. Erstellen Sie einen realistischen Zeitplan für die Implementierung.

 

Schritt 3: Auswahl der Werkzeuge

Wählen Sie passende KI-Tools und Plattformen aus, die sich in Ihre bestehenden Systeme integrieren lassen, oder kreieren Sie mit bestehenden KI-Modelle Ihre eigenen Tools wie ein spezielles Unternehmens-GPT.

 

Schritt 4: Risikobewertung und Compliance

Bewerten Sie die Risiken im Zusammenhang mit Datenschutz, Sicherheit und ethischen Fragen. Stellen Sie sicher, dass die Nutzung von KI-Tools mit geltenden Datenschutzgesetzen konform geht.

 

Schritt 5: Pilotprojekt

Starten Sie mit einem Pilotprojekt in einem überschaubaren Rahmen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Messen Sie die Leistung und den Einfluss der KI anhand vorher festgelegter KPIs.

 

Schritt 6: Mitarbeiterentwicklung

Schulen Sie Ihre Mitarbeiter im Umgang mit den neuen KI-Tools. Fördern Sie das Verständnis für die Potenziale und Grenzen der KI. Unterstützen Sie den Aufbau von KI-Kompetenzen durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen.

 

Schritt 7: Change Management

Kommunizieren Sie offen und transparent die Veränderungen und den erwarteten Nutzen. Binden Sie Mitarbeiter frühzeitig in den Prozess ein und sammeln Sie regelmäßig Feedback.

 

Schritt 8: Skalierung

Nach erfolgreicher Pilotphase, skalieren Sie die Nutzung der KI auf weitere Geschäftsbereiche. Passen Sie Prozesse an und integrieren Sie KI tiefgreifender in die Arbeitsabläufe. Implementieren Sie ein kontinuierliches Monitoring. Investieren Sie in die fortlaufende Verbesserung der KI-Tools und -Fähigkeiten.

 

Fazit

Für Unternehmen, die in einem zunehmend digitalisierten Markt wettbewerbsfähig bleiben möchten, Investitionen in KI-Technologien und das Integrieren von KI-Tools in die Geschäfts- und Arbeitsprozesse unerlässlich sind. Noch wichtiger ist jedoch die Investition in die digitalen Fähigkeiten und das Verständnis ihrer Mitarbeiter bezüglich dieser innovativen Werkzeuge.

Der Schlüssel zur erfolgreichen Integration von KI liegt nicht allein in der Technologie selbst, sondern auch in der Fähigkeit der Unternehmen, diese Technologien effektiv an ihre spezifischen Bedürfnisse und Prozesse anzupassen. Dabei ist es von großer Bedeutung, passende Anwendungsfälle zu identifizieren, Veränderungsprozesse sorgfältig zu managen und ethische Aspekte im Umgang mit KI zu berücksichtigen.

Generative KI wird unsere Arbeitswelt prägen und neue Wege für Innovation, Effizienzsteigerung und kreative Problemlösung eröffnen. Für Unternehmen bedeutet dies, sich stetig anzupassen und ihre Mitarbeiter kontinuierlich weiterzubilden, um sowohl die Potentiale, die generative KI bietet, vollständig nutzen zu können als auch die Herausforderungen im Umgang zu verstehen.

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