20
Sep

Welche Risiken die Always-on-Mentalität birgt – Tipps für Führungskräfte, um eine produktive und resiliente Arbeitskultur zu fördern

Viele von uns stecken in der Always-on-Mentalität fest.

 Die „Always-on“-Mentalität am Arbeitsplatz bezieht sich auf die Erwartung oder den Zwang, wir ständig verfügbar und ansprechbar sein müssen.

Vor ein paar Tagen habe ich von jemandem in einem Projekt gehört: „Ich traue mich gar nicht mehr vom Laptop zu gehen, und ich halte meinen Status immer auf Grün. Sonst habe ich Angst, dass man denkt, ich bin nicht da. Es wird erwartet, dass ich acht Stunden anwesend bin.“

 Das ist mir nicht neu, schickt mich dennoch jedes Mal aufs Neue.

 „Anwesend“ bedeutet nur „hier sein“, nicht produktiv sein. Manchmal nur Zeit absitzen, die man anders wertig besser nutzen könnte.

 

Die „Always-on“ bringt eine Reihe von Problemen mit, die sich auf uns langfristig negativ auswirken können:

 

  1. Burn-out: Bei ständiger Erreichbarkeit besteht ein hohes Burn-out-Risiko, da es uns schwerfällt, uns von der Arbeit zu lösen und neue Energie zu tanken. Die ständige Erreichbarkeit kann zu körperlicher und emotionaler Erschöpfung führen und sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken.
  2. Geringere Produktivität: Paradoxerweise kann die „Always-on“-Mentalität zu einer geringeren Produktivität führen. Ständiges Arbeiten ohne Pausen oder Auszeiten kann zu verminderter Konzentration, Kreativität und Problemlösungsfähigkeit führen.
  3.  Erhöhter Stress: Der ständige Druck, verfügbar und reaktionsschnell zu sein, kann zu erhöhtem Stress führen. Die Angst, wichtige Aufgaben zu verpassen oder Erwartungen nicht erfüllen zu können, kann sich nachteilig auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Außerdem kann der anhaltende Stress zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Probleme und Schlafstörungen.
  4. Angespannte Beziehungen: Die Anforderungen der ständigen Erreichbarkeit kann persönliche Beziehungen belasten, da es schwierig sein kann, sich vollkommen auf die Menschen in unserem Umfeld einzulassen, da wir nicht abschalten können.
  5. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz: Mitarbeiter, die sich unter Druck gesetzt fühlen, immer verfügbar zu sein, können mit ihrer Arbeit unzufrieden werden, was zu einer geringeren Arbeitsmoral, einem geringeren Engagement und schließlich zu Fluktuation führt.
  6. Ineffektive Entscheidungsfindung: Uns fehlt die Fokuszeit, um fundierte Entscheidungen zu treffen, da wir möglicherweise nicht genügend Zeit haben, komplexe Sachverhalte zu bewerten und zu analysieren.
  7. Unterdrückung von Kreativität und Innovation: Kreativität und Innovation erfordern oft Phasen der Entspannung und des differenzierten Denkens. Der ständige arbeitsbedingte Stress, der mit einer Always-on-Mentalität einhergeht, kann dies behindern.

 

Wie kann man eine produktivere und gesundere Arbeitskultur und Gewohnheiten fördern?

 

Hier sind einige Tipps, die Führungskräfte umsetzen können, um den beschriebenen negativen Auswirkungen entgegenzuwirken:

  •  Analysieren Sie die Geschäftsprozesse:
    Legen Sie gemeinsam mit dem Team fest, welche Aufgaben asynchron oder synchron gelöst werden können. Stellen Sie Schritt für Schritt auf mehr asynchrone Arbeit um, ohne dass der direkte Austausch im Team leidet.
  • Setze klare Grenzen:
    Sprechen Sie offen über Arbeitszeiten und Erwartungen an die Verfügbarkeit. Das erfordert ein Umdenken: nicht die reine Arbeitszeit, sondern erreichte Arbeitsergebnisse zählen für Produktivität. Fördern Sie eine Unternehmenskultur, die das Wohlbefinden der Mitarbeiter wertschätzt und anerkennt, dass die Produktivität nicht allein durch die Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden bestimmt wird, sondern von geleisteten Ergebnissen.
  • Ermutigen Sie zu Flexibilität:
    Oft hängen wir in der 9-5-Welt fest. Begrüßen Sie flexible Arbeitsregelungen, die es Ihren Mitarbeitern ermöglichen, ihre Zeitpläne anzupassen, um persönlichen Verantwortlichkeiten und Vorlieben besser gerecht zu werden. Dies birgt jedoch die Herausforderung, dass das Team gar nicht mehr synchron zusammenkommt, was wiederum Kreativität, Austausch und Abstimmung beeinträchtigen kann. Sprechen Sie daher offen über gemeinsame beste Verfügbarkeiten.
  • Achte auf den Workload:
    Wenn reine Arbeitsergebnisse zählen, sprechen Sie regelmäßig mit Ihren Mitarbeitern, ob die Deadlines und Ziele für sie realistisch sind. Diese Gespräche tragen dazu bei, Probleme frühzeitig zu erkennen, Arbeitsbelastung zu vermeiden und die notwendige Unterstützung zu leisten.
  • Fördere Zeitmanagement:
    Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, Techniken des Zeitmanagements zu erlernen, wie z. B. das Setzen von Prioritäten, das Aufteilen von Aufgaben und das Setzen realistischer Ziele, damit sie ihre Arbeitszeiten optimal nutzen können.
  • Führe „Technologie“-Regeln ein:
    Nutzen Sie selbst und im Team Funktionen wie den „Bitte nicht stören“-Modus, um Fokuszeiten zu kommunizieren.
  • Gehen Sie mit gutem Beispiel voran:
    Führungskräfte sollten ein gesundes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben vorleben und zeigen, dass es akzeptabel ist, sich von der Arbeit zu trennen.
  • Unterstützung für die psychische Gesundheit:
    Bieten Sie Ressourcen und Unterstützung für die psychische Gesundheit an, um Ihren Mitarbeitern bei der Bewältigung von Stress, Ängsten und Burn-out zu helfen.
  • Nutze KI:
    Nutzen Sie neue Technologien wie KI, um Arbeitsabläufe zu rationalisieren und unnötige Aufgaben zu reduzieren, sodass Ihre Mitarbeiter mehr Zeit für sich selbst haben. Biete Sie Ihren Mitarbeitern Schulungen und Unterstützung an, damit sie neue Technologien als Produktivitätswerkzeuge effektiv nutzen können.

Fazit

Die Lösung des Problems der Always-on-Mentalität erfordert eine Kombination aus individuellen Maßnahmen und organisatorischer Unterstützung. Einiges erfordert ein Umdenken und Mindset-Shift und andere Führungs-Skills. Denken Sie daran, dass dieser Prozess Zeit und Engagement erfordert, aber die langfristigen Vorteile sind es definitiv wert. Gerne unterstütze ich Sie und Ihre Team dabei. Sprechen Sie mich einfach an.

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